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seit 1984, hießen früher Fargo.
In der Reihe unvergessener Hardrock-Formationen nehmen Victory eine besonders exponierte Stellung ein. Während der Achtziger und frühen Neunziger galten die Hannoveraner gemeinsam mit ihren Stadtkollegen Scorpions als wichtigster deutscher Rock-Exportartikel. Hohe Charts-Platzierungen ihrer Alben in der ganzen Welt, erfolgreiche Tourneen in Europa und Amerika, dazu sensationelle Teilnahmen an großen Festivals - Victory waren allgegenwärtig. Die Band durchlief unterschiedliche Besetzungen, die legendärste von ihnen war zweifelsohne die mit dem amerikanischen Sänger Charlie Huhn, der zuvor bereits mit Gary Moore und Ted Nugent gespielt hatte. Mit Huhn entstanden die unvergessenen Kult-Alben Victory (1985), Don´t Get Mad - Get Even (1986), Hungry Hearts (1987) und That´s Life (1988). Anschließend kehrte Charlie Huhn nach Amerika zurück und schloss sich den Rock-Heroen Humble Pie an (jetzt in der US-Kultband Foghat). Seit dieser Zeit, also immerhin 15 Jahre lang, haben Fans immer wieder nach einer Neuauflage der unvergessenen Victory-Besetzung verlangt. Jetzt endlich kommt sie tatsächlich zustande: Victory im original Line Up sind zurück! Das bedeutet: Mit Frontmann Charlie Huhn, den beiden original Gitarristen Herman Frank und Tommy Newton, dazu Gründungsmitglied und Bassist Fargo-Peter Knorn und Schlagzeuger Fritz Randow (Saxon), der ebenfalls bereits in den Achtzigern zur Gruppe zählte. Im Spätsommer erscheint ihr brandneues Comeback-Album, zuvor bereits wird die Gruppe beim W.O.A. 2003 auftreten, anschließend auf eine umfangreiche Tour gehen. Der erneute Siegeszug ist also vorprogrammiert.

Alles begann Ende 1984, als sich Gitarrist Tommy Newton und Bassist Peter Knorn gerade auf ein neues Album ihrer Band Fargo vorbereiteten. Angetan vom packenden Songmaterial nahm sich jedoch Scorpions-Drummer Herman Rarebell der Band an, finanzierte die Studiokosten und heuerte einen amerikanischen Produzenten an. Bereits zwei Tage später konnte die sensationelle Verpflichtung des international renommierten Rock-Sängers Charlie Huhn bekannt gegeben werden. Das Ergebnis der Studiosession wurde direkt an den US-Manager David Krebs (zuständig für Aerosmith, Scorpions, etc.) weitergeleitet, der die Musiker sofort zu sich nach New York holte. Dort wurde der Bandname von Fargo in Victory umgeändert und die Band allen großen Schallplattenfirmen vorgestellt. Den Zuschlag erhielten schließlich ´Epic` (Sony Music). Im Anschluss daran zogen Victory nach Los Angeles, um die Aufnahmen vom seinerzeit wichtigsten Toningenieur Michael Wagener mischen zu lassen. 1985 kam das Debütalbum Victory weltweit in die Plattenläden. Noch im gleichen Jahr ging die Band auf US-Tournee: Victory absolvierten 60 Shows in den Vereinigten Staaten inklusive vier der größten Festivals des Landes, und ließen sich dabei unter anderem von 80.000 begeisterten Fans beim ´Texxas Jam` Festival in Dallas feiern.

Nach einer personellen Umstrukturierung, bei der mit Herman Frank (ehemals Accept und Sinner) der perfekte zweite Gitarrist gefunden wurde, kristallisierte sich das bis heute legendärste Line Up der Band heraus. Victory kehrten nach Deutschland zurück und unterschrieben in der Besetzung Huhn/Newton/Frank/Randow/Knorn einen Vertrag bei Metronome. 1986 entstand das Album Don´t Get Mad - Get Even (mit dem Rockklassiker Check´s In The Mail`), ein Jahr später das umjubelte Hungy Hearts. Nach unzähligen Tourneen in Europa und einer weiteren US-Tour endete schließlich das wohl erfolgreichste Victory-Kapitel mit dem lang erwarteten Bühnenwerk That´s Live (1988). Charlie Huhn kehrte anschließend nach Amerika zurück und nahm ein lukratives Angebot der Rock-Giganten Humble Pie an.

Als Ergebnis einer langen Suche fand man mit Fernando Garcia den geeigneten neuen Frontmann. 1989 erschien Culture Killed The Native, mit dem Victory erneut europäische und US-Charts enterten. Eine dritte US-Tournee folgte, in Europa tourte die Band mit Gary Moore. Nach zwei weiteren Studioalben (Temples Of Gold, 1990 und You Bought It - You Name It, 1992) gaben Victory 1993 ein Abschlusskonzert in ihrer Heimatstadt Hannover, das als Doppelalbum Liveline veröffentlicht wurde. Vier Jahre lang war es danach still um die erfolgreiche Formation. In veränderter Besetzung nahmen Victory 1996 das Studiowerk Voiceprint auf, konnten aber nicht an die Glanzzeiten mit Huhn, Randow und Frank anschließen. Speziell der stark Blues-orientierte Gesang von Charlie Huhn (seine Fans nennen ihn „Chicken Charly“) konnte kompositorisch nicht gleichwertig ersetzt werden. Dennoch - oder gerade deswegen - wurden seither immer mehr Stimmen laut, die ein Comeback der Originalbesetzung forderten. Als vor wenigen Wochen erstmals alle seinerzeit involvierten Musiker ihr Interesse an einer solchen Reunion bekundeten, griff auch das Hannoveraner Label Steamhammer/SPV sofort zu und sicherte sich die Rechte am geplanten Comeback-Album. Das wird im Frühsommer in Tommy Newtons ´Area 51 Studio` in Celle aufgenommen. Anfang August werden sich Victory dann beim Wacken Open Air Festival erstmals seit 15 Jahren wieder in dieser Besetzung ihren Fans präsentieren. Die Veröffentlichung der (noch unbetitelten) Scheibe ist für den Spätsommer geplant.